Digitalisierung und Industrie 4.0 prägen seit Jahren unsere Arbeitswelt. Dass es dafür technisches Know-how braucht, steht außer Frage. Das allein reicht aber noch lange nicht. Welche Kompetenzen für die Digitalisierung wirklich gefragt sind – und wie sich Jugendliche damit zu gefragten MitarbeiterInnen machen – zeigen Studien des AMS und des Instituts für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw).

Das ibw hat zu den Kompetenzen für die Digitalisierung ein Modell erarbeitet, das auf 60 Studien aus diesem Bereich basiert. Aus diesem wurden die Kernkompetenzbereiche und die Zukunftskompetenzen erarbeitet (siehe Publikation „Schöne, neue (Arbeits-)Welt?“)

Kompetenzen für die Digitalisierung im Allgemeinen

Grundkompetenz & Fachkompetenz

Damit sind die Kompetenzen aus der schulischen Grundausbildung gemeint, die gewissermaßen das Fundament bilden. Zu diesem zählen neben Lesen, Rechnen und Schreiben auch Fremdsprachen und grundsätzliche digitale Kompetenzen wie den Umgang mit Social Medias und Digital Literacy. Auf diese Grundkompetenzen wird in der berufsspezifischen Bildung – etwa in der Ausbildung zum Technical Expert – aufgebaut (Fachkompetenz).

Digitale Kompetenzen

In diesen Bereich fallen Themen wie Data Science, Datensicherheit & Datenschutz, Coding & Webdesign etc.

Methodische Kompetenzen

Das kritische, unternehmerische Denken ist hier ebenso wichtig wie Kreativität und Innovationsfähigkeit und die Fähigkeit, Probleme zu lösen.

Soziale Kompetenzen

Zu den wichtigsten sozialen Kompetenzen zählen Empathie, Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Führung & Leadership.

Persönliche Kompetenzen

In diesem Bereich sind Selbstorganisation, Lernbereitschaft, Engagement, Zuverlässigkeit und Selbstbewusstsein einzuordnen.

Kompetenzen für die Digitalisierung - Sujetbild

Es braucht unterschiedliche Kompetenzen für die Digitalisierung, wie aktuelle Erhebungen zeigen (Credit: dieindustrie.at/Kniepeiss).

Kompetenzen für die Digitalisierung in produzierenden Unternehmen

Speziell in produzierenden Unternehmen, also auch den Technial-Experts-Mitgliedsunternehmen, sind laut AMS report 147 (S. 83/84 ff) gefragt:

IT-Grundkompetenz, IT-Anwendungskompetenz, Fachkompetenz, „Hausverstand“

  • Solides IT-Grundverständnis und branchenspezifische IT-Anwendungskompetenzen;
  • IT-Prozesswissen: digitale Prozesse verstehen und digitale Tools und Systeme in die Tätigkeitsbereiche integrieren;
  • Kombinieren von Fachwissen, Prozesswissen und IT-Kompetenzen und eigenständiges Mitdenken von Prozessen und Abläufen („Hausverstand“ einsetzen);
  • Offenheit und Lernbereitschaft für Wissenstransfer zwischen KollegInnen, vor allem „Digital Natives“ und „Digital Immigrants“

Veränderungsbereitschaft, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit:

  • Aufgeschlossenheit gegenüber Veränderungen (Tools und Prozesse);
  • Lernbereitschaft, Weiterbildungsbereitschaft und Wandlungsfähigkeit, um die laufenden Veränderungen umsetzen zu können;
  • Prozesse kennen und strukturiert und vernetzt zusammenarbeiten;
  • Teamfähigkeit, Offenheit (sozial, kulturell) und gegenseitiges Verständnis in der Zusammenarbeit mit KollegInnen;
  • Informations- und Wissenstransfer in die (neuen) digitalen Prozesse übertragen (Handschlagqualität beibehalten) und Informationen richtig bewerten und priorisieren.

Datensicherheit, Datenanalyse und Datenverwertung:

  • Kenntnisse über den Schutz von unternehmenssensiblen Daten sowie Hard- und Software;
  • Wert von Daten erkennen und für unternehmensinterne aber auch unternehmensexterne Prozesse verwerten (Geschäftsmodelle, innerbetriebliche Prozesse);
  • ganzheitliche Sicht auf Daten, analytische Fähigkeiten und vernetztes Denken.

Überfordert von so vielen Kompetenzen? Keine Sorge! Es gibt fast nichts, das man nicht lernen kann. Und unsere Technical-Experts-Betriebe unterstützen euch natürlich dabei. Informiert euch noch heute direkt bei unseren Mitgliedsbetrieben über die Ausbildung nach der Matura in Metalltechnik und Mechatronik.